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Channel: Gastreferent – kunstschule wandsbek
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Kim Birtel über Archetype Leadership

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Am Mittwoch, den 08. November 2017 durften wir Kim Birtel bei uns in der Kunstschule Wandsbek willkommen heißen. In seinem Vortrag über Archetype Leadership hat er uns ein bisschen mehr von seiner Person und seinen Projekten erzählt.

Neben seinen Strategien und -Markenkonzepten für unterschiedlichste Unternehmen hat Kim vor ungefähr drei Jahren den Surf Club Altona e.V. (www.surf-club-altona.org) gegründet. Seitdem organisiert er jeden Sommer drei Surfcamps in Dänemark und auf Sylt für Kinder und Jugendliche, deren Eltern nicht über die aureichenden finanziellen Mittel verfügen.
Kim hat in Lüneburg angewandte Kulturwissenschaften studiert und arbeitete anschließend in mehreren größeren Agenturen und Unternehmen. Bis er eines Tages einen Zettel mit der Aufschrift “Gone Surfing” auf seinem Schreibtisch hinterließ und nie wieder kam. In Folge dessen setzte er sich viel mit Tiefenpsychologie, Neurowissenschaft und Prozessbegleitung auseinander und kombiniert nun sein Wissen über die Funktionsweisen des menschlichen Hirns mit Marketing. Heute ist er freier strategischer Planer, Mediator und Mentor in Veränderungsprozessen und entwirft zum Beispiel Markenkonzepte für große Unternehmen.

Das Gehirn müsse in zwei unterschiedliche Hemisphären aufgeteilt werden: eine Bewusste und eine Unbewusste. Während die Bewusste Hemisphäre sich vor ca. 300.000 Jahren in uns entwickelte, ist der unbewusste Bereich bereits seit 5 Millionen Jahren präsent und fungiert seitdem als unser Überlebenssystem. Somit fällen wir nach Kim keine Entscheidung rein bewusst, sondern sind immer auch unbewusst, zu einer gewissen Entscheidung, beeinflusst. Dieses Bild steht im Kontrast zu den klassischen Lehren der BWL, die ihre Markenmodelle immer sehr stark auf das bewusste Wahrnehmen der Menschen angepasst hat. Mittels einer einfachen Aussage oder einer Kommunikation, kann sich eine Marke neu bestimmen lassen und mehr in den Fokus des Marktvolumens rücken. In unserer heutigen Zeit befinden wir uns allerdings vielmehr in einer Netzwerkkultur, einem Zusammenkommen von vielen kommunikativen und sozialen Wesen.

Der Mensch befasse sich ausserdem seit jeher mit vier prägenden Urängsten. Zum ersten die Frage nach dem Ich; Wer bin ich und wie definiere ich mich? Zum zweiten das Risiko, das Menschen eingehen; Grenzen überschreiten und neues erleben. Drittens Schutz; Struktur und Halt im Leben zu haben und zu guter letzt die Gemeinschaft; Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Aus diesen Urängsten, die uns mit in die Wiege gelegt werden, leiten sich Archetypen ab. Archetypen sind Ausprägungen menschlicher Handlungsmuster, die in den vier Kategorien der Urängste einzuordnen sind. Ein Baby, das auf die Welt kommt und noch nichts schlechtes erfahren hat, sieht zu erst einmal nur das Schöne in der Welt. Im Laufe des Lebens macht es seine Erfahrungen, entdeckt die Welt und bekommt ein präziseres objektiveres Bild von der Welt. Gegen Ende des Lebens, durch viele Jahre guter und schlechter Erfahrungen, wird eben dieses Baby irgendwann vielleicht zu einer weisen alten Person. Dieser Verlauf repräsentiert drei Archetypen. Zum Beispiel den Unschuldigen, der zum Entdecker und letztendlich zum Weisen wird. Diese drei Archetypen gehören zur ersten Urangst, der Frage nach dem Ich. Und eben so kann man aus allen vier Urängsten Archetypen ableiten, deren Potenzial in jedem von uns steckt. Archetypen sind gewissermaßen die Lösungen auf unsere Urängste.
Und genau diese Archetypen wendet Kim auf diverse Marken an, um der Identität der Marke präziser gerecht zu werden. Das bringt einen zwangsläufig zu der Frage, wie diese Lösungen oder Archetypen zu uns Menschen bzw. einer Marke finden? Nach Kim sind Krisen oder vielmehr das Meistern von Krisen ein substantielles Element. Durch das Überwinden schwerer Probleme oder traumatischer Erfahrungen entwickelt sich der Mensch weiter. Man wird sich seiner selbst bewusster und erkennt Schwächen und Stärken. Diese Stärken bzw. Talente sollten bei Menschen ebenso wie bei Marken aufgegriffen und ausgelebt werden. Hinter jeder erfolgreichen Marke steht eine kräftige Aussage und ein authentisches Konzept von Gründern oder Gründerinnen.

Wir bedanken uns noch einmal für den sehr umfangreichen und spannenden Vortrag von Kim und wünschen ihm alles gute für die Zukunft. Mehr Infos: kcbplanning.com und archetype-leadership.com

 


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